aus prinzenbad
Ozan Zakariya Keskinkılıç
laytkültür
zu fajr ist mir ein langer bart gewachsen. wenn du magst, brich
die challa auf dem grau meiner haare. die gabe nehm ich das
letzte stück mit über ausgetrocknete becher unter verhornten
füßen. was soll ich sagen, an den rändern schnalzt die zunge
lauter. glaub mir, wir haben genug gewartet. den hummus muss
man teilen. spring mitten rein kopfüber, bis du nicht mehr weißt,
ist es ihr finger, ist es sein finger. und wem gehört der
versalzene traum in der sesampfütze. meine vatermutter sagt,
wer alleine zu abend isst, begeht eine sünde. sie hat recht.
gemeinsam lässt sich besser pläne schmieden. gemeinsam sitzt
es sich frecher auf dem minarett. sonnenuntergang über
kreuzberg und die schabbatkerzen leuchten von einem cuma
zum nächsten. was soll ich sagen, an den rändern schnalzt die
zunge lauter. zeit, die gästeliste umzuschreiben. glaub mir, wir
haben genug gewartet. mit maghrib fängt der tag erst richtig an.
tisch und stuhl sind reserviert, die rechnung geht auf abendland
sein nacken.
wie für hafis
dein name hat sich verirrt, wandert über arme.
rücken. und beine auch. wenn ich dich
beschreiben müsste: wie für hafis der wein, die
schlanken zypressen. und wangen wie
mondlicht. die lippen keçi boynuzu,
sonnengereifte badinjan, das pistazieneis im
mahalle. und deine blicke wie warmer sand,
vergraben sich tief in die poren, zerreiben
achselhöhlen. knie. und zehen auch. kurz vor
’ischa den kopf unter heißes wasser tauchen,
die augen schließen und murmeln, deinen
namen immerzu murmeln, irgendwann den
stöpsel ziehen, mich drehen und drehen und
drehen, und vielleicht entschwinden.
zu fajr ist mir ein langer bart gewachsen. wenn du magst, brich
die challa auf dem grau meiner haare. die gabe nehm ich das
letzte stück mit über ausgetrocknete becher unter verhornten
füßen. was soll ich sagen, an den rändern schnalzt die zunge
lauter. glaub mir, wir haben genug gewartet. den hummus muss
man teilen. spring mitten rein kopfüber, bis du nicht mehr weißt,
ist es ihr finger, ist es sein finger. und wem gehört der
versalzene traum in der sesampfütze. meine vatermutter sagt,
wer alleine zu abend isst, begeht eine sünde. sie hat recht.
gemeinsam lässt sich besser pläne schmieden. gemeinsam sitzt
es sich frecher auf dem minarett. sonnenuntergang über
kreuzberg und die schabbatkerzen leuchten von einem cuma
zum nächsten. was soll ich sagen, an den rändern schnalzt die
zunge lauter. zeit, die gästeliste umzuschreiben. glaub mir, wir
haben genug gewartet. mit maghrib fängt der tag erst richtig an.
tisch und stuhl sind reserviert, die rechnung geht auf abendland
sein nacken.
wie für hafis
dein name hat sich verirrt, wandert über arme.
rücken. und beine auch. wenn ich dich
beschreiben müsste: wie für hafis der wein, die
schlanken zypressen. und wangen wie
mondlicht. die lippen keçi boynuzu,
sonnengereifte badinjan, das pistazieneis im
mahalle. und deine blicke wie warmer sand,
vergraben sich tief in die poren, zerreiben
achselhöhlen. knie. und zehen auch. kurz vor
’ischa den kopf unter heißes wasser tauchen,
die augen schließen und murmeln, deinen
namen immerzu murmeln, irgendwann den
stöpsel ziehen, mich drehen und drehen und
drehen, und vielleicht entschwinden.